Der norwegische Pensionsfonds macht beim Divestment Ernst und hat sich in den vergangenen Monaten von Beteiligungen an 52 Unternehmen getrennt, die im Kohlegeschäft aktiv sind.
Er gilt als der größten Staatsfonds der Welt und zieht sich konsequent auf seinen Kohlebeteiligungen zurück. Nach Angaben der norwegischen Zentralbank hat der Statens pensjonsfond, der staatliche norwegische Pensionsfonds, in den letzten Monaten Aktienanteile von Unternehmen verkauft, die mehr als 30 % ihrer Umsätze oder Geschäfte mit der Förderung oder der Nutzung von Kohle ausmachen. Insgesamt 52 Beteiligungen seien inzwischen abgestoßen worden, hieß es aus Oslo. Betroffen sind Investitionen am mittlerweile insolventen US-Kohleförderer Peabody Energy, der China Coal Energy und der indischen Tata Powers. Auch von Beteiligungen an verschiedenen europäischen Unternehmen hat sich der Staatsfonds inzwischen getrennt. Betroffen sind Investitionen in China, Indien, Kanada, Chile, Südafrika, Polen, Japan und Großbritannien. Auch in diesem Jahr will der Staatsfonds sein Divestment fortsetzen. Das norwegische Parlament hatte im Juni 2015 beschlossen, Beteiligungen an Unternehmen, die in hohem Maße an der Kohlenutzung beteiligt sind, abzustoßen. Der staatliche Pensionsfonds verwaltet einerseits die Mittel der norwegischen Sozialversicherung und investiert andererseits die Gelder aus den norwegischen Öleinnahmen, um für die Zeit vorzusorgen, wenn die Ölreserven vor der norwegischen Küste zur Neige gehen. Nach Angaben der norwegischen Zentralbank würde ein vollständiger Kohleausstieg des Fonds die Beteiligung an rund 120 Unternehmen betreffen. Diese Investitionen haben den Berechnungen der Zentralbank zufolge einen Wert von umgerechnet knapp 6 Mrd. Euro.