Erneuerbare Energien sind im Norden Spitze

Die Windenergie boomt in Schleswig-Holstein, wie bei diesem Repoweringprojekt in Simonsberg.

In Schleswig-Holstein haben die erneuerbaren Energien die Kernenergie als wichtige Energiequelle bei der Stromerzeugung abgelöst. Auch in Hamburg hat sich der Energiemix verschoben.

Im nördlichsten Bundesland wurden nach Berechnungen des Statistikamtes Nord 2014 rund 12,4 Mrd. kWh Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt. Damit ist ihr Anteil im Vergleich zum Vorjahr um 16 % gestiegen. Die erneuerbaren Energien kommen damit im Erzeugungsmix auf einen Anteil von 43,3 %. Dagegen kam die Kernenergie mit einer Stromerzeugung von 11,5 Mrd. kWh im vergangenen Jahr auf einen Anteil von 40,2 %. Nach der Stilllegung der Atomkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel trägt nun nur noch das Kernkraftwerk Brokdorf zur Stromerzeugung bei. Kohlekraftwerke kommen in Schleswig-Holstein nun mit 4,4 Mrd. kWh auf einen Anteil von 15,4 % im Strommix.
Die Windenergie bleibt bei den erneuerbaren Energien in Schleswig-Holstein Spitzenreiter. Der Windstromertrag stieg im letzten Jahr um 22 % auf 8,2 Mrd. kWh und macht inzwischen etwa zwei Drittel des regenerativ erzeugten Stroms aus. Biogas verzeichnete ein Plus von 4,1 % auf nun 2,5 Mrd. kWh. Zusammengerechnet wurden 2014 zwischen Nord- und Ostsee rund 28,7 Mrd. kWh Strom erzeugt, dies entspricht einem Plus von 4,8 %. Schleswig-Holstein hat sich zum Ziel gesetzt, zweimal so viel Strom aus regenerativen Energien zu erzeugen, wie das Land selbst verbrauchen kann.

Hamburgs Erzeugungsmix verdunkelt sich

Kohlekraftwerk Moorburg im Hamburger Hafen

Mit der Inbetriebnahme des Kraftwerks Moorburg wird der Erzeugungsmix in Hamburg kohlelastiger. Foto: Bengt Lange/Vattenfall

In Hamburg hat sich dagegen die Stromerzeugung im vergangenen Jahr deutlich verschoben, teilte das Statistikamt Nord weiter mit. Schuld ist die Inbetriebnahme des Kohlekraftwerks Moorburg. Insgesamt 3,4 Mrd. kWh Strom wurden im letzten Jahr durch die Verbrennung fossiler Energieträger erzeugt. Damit kommen Kohle und Gas auf einen Anteil von 84 % im Strommix. Nachdem 2014 erste Einspeisungen aus dem neuen Kohlekraftwerk Hamburg Moorburg ins Netz gingen, hat sich der Anteil der Kohle innerhalb eines Jahres auf 2,8 Mrd. kWh verdoppelt. Die erneuerbaren Energien kommen in Hamburg auf einen Anteil von 12,2 % und stiegen um 36,9 % auf nun 0,5 Mrd. kWh. Rund ein Drittel des in Hamburg durch erneuerbare Energien erzeugten Stroms stammt aus Biomasseanlagen. Zeitwichtigste regenerative Energiequelle ist die Windenergie, die zu 2,1 % zum Strommix beiträgt. Insgesamt stiegt die Stromerzeugung in Hamburg im vergangenen Jahr um 73,6 % auf 4 Mrd. kWh an.