Flexibilitäten für eine nachhaltige Energiezukunft

Bild aus einem Umspannwerk, zu sehen sind Isolatoren für HochspannungsleitungenBei der Einbindung dezentraler Flexibilitäten in einen Integrierten Kapazitätsmarkt fordert eine neue Studie mehr Pragmatismus. Foto: Pixabay

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat eine neue Studie veröffentlicht, die von Frontier Economics erstellt wurde und sich mit der Einbindung dezentraler Flexibilitäten in einen Integrierten Kapazitätsmarkt (IKM) beschäftigt. Ziel dieses Ansatzes ist es, stabile Investitionsbedingungen für steuerbare Kapazitäts- und Flexibilitätsoptionen zu schaffen und die Energieversorgung nachhaltig zu gestalten.

Ein zentrales Element des IKM sind wettbewerbliche Ausschreibungen, die auf einer umfassenden Bedarfsermittlung basieren. Diese berücksichtigt verschiedene Mechanismen, darunter das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), das geplante Kraftwerkssicherheitsgesetz (KWSG) und das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG). Im Gegensatz zu dezentralen Kapazitätsmechanismen, bei denen die Bilanzkreisverantwortlichen ihr Absicherungsniveau selbst festlegen, übernimmt im IKM eine staatliche Stelle diese Verantwortung. „Wir setzen uns für einen Integrierten Kapazitätsmarkt ein, bei dem alle Technologien einbezogen werden und der Staat den politischen und rechtlichen Rahmen setzt“, erklärt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.

Technologieoffene Ausschreibungen notwendig

Die Studie beleuchtet sowohl zentrale als auch dezentrale Ansätze zur Integration von Flexibilitäten in den Kapazitätsmarkt und zieht Erkenntnisse aus europäischen Kapazitätsmärkten heran. Dabei wird diskutiert, wie Flexibilitäten, einschließlich Demand-Side-Management (DSM), effektiver in technologieoffene Ausschreibungen integriert werden können. Andreae betont: „Die Studie zeigt, dass die Hebung von Flexibilitäten durch eine kluge Ausgestaltung des Umlagesystems angereizt werden kann, wodurch die Notwendigkeit eines Zertifikatehandels entfällt.“

Dieser integrierte Ansatz verspricht, die Versorgungsziele effizient und technologieoffen zu erreichen, indem Synergien zwischen verschiedenen Mechanismen genutzt werden. Der IKM soll eine verlässliche Grundlage für Investitionen schaffen und die Integration von Flexibilitätslösungen erleichtern. „Das Strommarktdesign ist entscheidend für eine zukunftsfähige, bezahlbare und nachhaltige Energieversorgung. Die Weichen, die wir heute stellen, werden unser Stromsystem auf Jahre prägen“, so Andreae weiter.

Die BDEW-Vorsitzende hebt hervor, dass ein Kapazitätsmarkt mit möglichst geringer Komplexität umgesetzt werden muss, um die Versorgungs- und Systemsicherheit kostengünstig und schnell zu gewährleisten. Die Ergebnisse der Studie könnten somit einen wichtigen Beitrag zur Gestaltung einer nachhaltigen Energiezukunft leisten und die Energiewende vorantreiben.