Umweltgruppen zeigen sich in ersten Reaktionen durchaus zufrieden mit dem vorgestellten Vertragsentwurf.
Mit einem neuen Klimaabkommen soll heute der UN-Klimagipfel in Paris zu Ende gehen. Angesichts des zeitweise sehr schwierigen Verhandlungsverlaufs sei, so die einhellige Meinung auf dem Konferenzgelände, wohl das Beste herausgekommen. Mit dem Pariser Klimavertrag werde ein wichtiger Meilenstein im Kampf gegen den Klimawandel erreicht.
„Das Rad der Klimapolitik dreht sich langsam, aber in Paris kann die Wende erreicht werden“, ist sich Kumi Naidoo, Präsident von Greenpeace Südafrika, sicher. „Dieses Abkommen wird die fossilen Industrien auf die falsche Seite der Geschichte stellen“, ist der Umweltschützer sicher. Auch die Kampagnengruppe Avaaz wertet den vorliegenden Vertragstext positiv. „Der Text sollte ein klares Signal an Investoren senden: Steigen Sie jetzt aus den fossilen Brennstoffen aus!“, meint Emma Rubin-Sachs, die amtierende Avaaz-Direktorin. „Wenn dieser Klimavertrag vereinbart wird, stellt der Abschluss einen Wendepunkt in der Geschichte dar und ebnet den Weg für den vollständigen Umstieg auf eine nachhaltige Energieversorgung. Das ist genau das, was die Welt will und unser Planet jetzt braucht“, so Ruby-Sachs.
Regierungen müssen liefern
„Es ist gut, dass jetzt festgeschrieben wird, die Erderwärmung zu begrenzen“, erklärt Ann-Kathrin Schneider, Leiterin Internationale Klimapolitik vom BUND in Paris. Allerdings werde noch nicht richtig aufgezeigt, welche Maßnahmen dazu erforderlich sind. „Wir hätten uns einen festen Ambitionsmechanismus gewünscht“, so Schneider. Für die Bundesregierung stehe nun ein rascher Ausstieg aus der Kohleverstromung auf der Tagesordnung.
Ähnlich argumentiert auch Sven Harmeling von CARE Deutschland. „Das Klima-Abkommen von Paris ist ein Hoffnungsstrahl für die besonders betroffenen Länder dieser Welt und für die Menschen an vorderster Front des Klimawandels. Jetzt ist wichtig, dass die Regierungen auch liefern und ihre Versprechen einhalten“, so Harmeling.
Eine Einschätzung, die auch Jan Kowalzig von der Entwicklungsorganisation Oxfam teilt. Mit den vorliegenden Klimaschutzplänen der Staaten steuere die Welt auf eine Erwärmung von rund 3 °C zu. „Weder haben die Länder in Paris verabredet, ihre schwachen Klimaschutzziele nachzubessern, noch enthält das Abkommen robuste Verpflichtungen für die reichen Länder zur Unterstützung der armen Länder bei der Anpassung an die klimatischen Veränderungen“, sagt Kowalzig. Das Abkommen sei ein wichtiger Anfang, „aber die eigentliche Arbeit beginnt erst danach.“