Der Internetkonzern Google Inc. wird 2017 den Strombedarf seiner Rechenzentren und Büros vollständig über regenerative Energien abdecken.
Im nächsten Jahr will Google den Betrieb seiner riesigen Rechenzentren komplett auf erneuerbare Energien umstellen. Das teilte der für die technische Infrastruktur zuständige Manager Urs Hölzle in einem Blogeintrag mit. Dazu seien bislang neue Lieferverträge über 2,6 Gigawatt Leistung abgeschlossen worden. Google sei damit bereits der größte einzelne Abnehmer von erneuerbaren Energien.
2014 hatte Google das britische Start-Up Deepmind übernommen. Dessen auf künstlicher Intelligenz beruhende Software hilft dem Internetgiganten anhand von 120 Parametern den Energieverbrauch seiner Rechenzentren zu reduzieren. Nach eigenen Angaben hatte Google 2014 rund 4,4 Milliarden Kilowattstunden Strom verbraucht, dies entspricht dem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 1,4 Millionen deutschen Haushalten. „Der Energieverbrauch ist unser größter Einfluss auf die Umwelt“, stellte Google in seinem ersten Umweltbericht fest. Der Konzern hat deshalb rund 2,5 Mrd. US-Dollar in Solar- und Windenergieprojekte investiert.
So beteiligte sich Google beispielsweise Ende 2014 an dem Windpark Delfzijl Noord (62 Megawatt) des niederländsichen Energieversorgers Eneco, der 2016 in Betrieb genommen wurde. Über die Beteiligung sichert sich der Internetkonzern die komplette Stromlieferung des Windparks, um damit ein neues Rechenzentrum betreiben zu können, das 2017 von Holland aus ans Netz gehen wird. Zudem hat Google nach eigenen Angaben den Energieverbrauch seiner Rechenzentren seit 2011 halbiert. Mit der gleichen Strommenge werde heute 3,5 Mal mehr Rechenleistung betrieben als noch vor fünf Jahren.
Ökostrom wird wirtschaftlich sinnvoll
Bislang hatte der Google seinen Strom zu 44 Prozent aus regenerativen Energien abdecken können. In den vergangenen sechs Jahren seien aber die Kosten für Wind- und Solarenergie um 60 und 80 Prozent gesunken, erläutert Hölzle. „Wir haben vor Jahren angefangen, auf erneuerbare Energien umzusteigen, weil wir etwas gegen den Klimawandel tun wollten. Aber jetzt ist das einfach wirtschaftlich sinnvoll“, so der Google-Manager.